Jürgen Klammer - KÜLOW-Vortrag

Edgar Külow – die Leipziger Pfeffermühle und…

Woll’n wir doch mal ehrlich sein

Der vor 2012 verstorbene Satiriker Edgar Külow war wohl der querköpfigste Querkopf des DDR-Kabaretts. Am 10. September dieses Jahres würde er 100 Jahre alt. Im sauerländischen Werdohl geboren kam Külow 1959 über viele Umwege als Schauspieler zur Leipziger Pfeffermühle, wurde zwei Jahre später ihr Direktor und im Sommer 1964 mit parteilichem Schimpf fristlos entlassen. Die SED-Funktionäre in Leipzig und Berlin rächten sich mit dem Rauswurf an dem Kabarett-Genossen Külow, der es meisterhaft verstanden hatte, sie auf der Kleinkunstbühne auf subtile Weise zu karikieren.

Külow ging anschließend zum Fernsehen, gab dort die Ulknudel und wurde so zumindest sehr populär. Mit seinen Auftritten im Kessel Buntes bewies er sein hohes kabarettistisches Können. Seine späteren Auftritte als „Versammlungsleiter“ bei den Autorenabenden in der Berliner Distel und bei den Magdeburger Kugelblitzen sowie seine öffentlichen Lesungen gehören mit ihren Tabu-Brüchen zu den Sternstunden der DDR-Satire.

Mit zahlreichen Film- und Tonbeispielen erinnert der Kabarett-Historiker Jürgen Klammer an einen der wichtigsten Satiriker der DDR, der zuerst immer als Kabarettist und erst danach als Genosse dachte und handelte.

23.06.2025, 19:30 Uhr, Groot Partie Neuendorf

27.06.2025, 19:30 Uhr, Henni-Lehmann-Haus, Vitte

Eintritt: 12,00€ mit Kurkarte, 14,50€ ohne Kurkarte